Aus dem letzten Album der Ufdies
Trompete: Peter
Gitarre: Christopher
Schlagzeug: Jochen
Vom ersten Treffen an war Peter von Christophers Gitarre angetan. Kein Wunder, meinte Christopher, sie ist schließlich eine echte Stradivari. Hier kamen Peter Zweifel. Stradivari war doch im 18. Jahrhundert gestorben! Christopher protestierte. Antonio Stradivari sei unsterblich, und der Beweis: Christopher hat Herrn Stradivari persönlich getroffen! 2003 verbrachte er seinen Sommerurlaub in Cremona. Mit seiner alten Gitarre auf dem Rücken fuhr er auf einer Vespa durch die Altstadt und suchte Orte, an denen er spielen konnte. Am 15 August, das weiß er noch ganz genau, weil es nämlich Maria Himmelfahrt war und auch der 40. Todestag von Moreno Mannini, parkte Christopher seine Vespa an der Via boccaccino. Da kam aus der Ecke ein alter Fiat Bartoletti angeschossen, so wie es sie früher bei der Feuerwehr gab, und fuhr direkt in Christophers Vespa, machte sie platt und seine Gitarre auch. Der Fahrer, Herr Stradivari, war sehr nett und sie schlossen den Versicherungskram bei einem Glas Wein am ”Casa Nuziale” ab. Als Entschädigung für die Gitarre bot Herr Stradivari – seines Zeichens selbst Saiteninstrumentenbauer – Christopher eine von ihm selbst gefertigte Gitarre an – sein Meisterstück mit speziellen f-Löchern, eine eigene Erfindung, die besonders gut zwischen 2.000 und 4.000 Hertz klingt. Es ist der Bereich des Vokals E der menschlichen Stimme und deshalb klingt sie so vertraut. Eigentlich stand sie nicht zum Verkauf, aber nach drei Flaschen Cremona Nero sah alles ganz anders aus. Christopher ist mit der Gitarre zufrieden, nur manchmal beschwert er sich, dass sie von allein spielt. Das kann auch von Vorteil sein, aber nicht dann, wenn er gerade was anderes spielen will.
Kamera: Matthias Lemmy Lehmann
Regie: Gabriel Bornstein